1.17 Besucher- und Gefangenenbefragung zum familien-orientierten Vollzug

Laufzeit: 2017-2019

Das Rahmenkonzept „Familienorientierter Justizvollzug“ sieht eine Verbesserung der Kontaktqualität der Gefangenen zu ihren Angehörigen vor. Vor allem Besuche sollen zur Aufrechterhaltung und Förderung der Beziehungen zu den Angehörigen trotz der räumlichen Trennung während der Verbüßung einer Haftstrafe beitragen. Ein Schwerpunkt des Rahmenkonzeptes ist entsprechend die familienfreundliche Ausgestaltung von Besuchsbedingungen. Hier werden quantitative Aspekte, wie die Anzahl der möglichen Besuche, aber auch qualitative Kriterien, wie die kindgerechte Gestaltung des Besucherbereichs, berücksichtigt.

Der Kriminologische Dienst war mit der wissenschaftlichen Evaluation der Umsetzung des Rahmenkonzepts zum familienorientierten Vollzug in allen Justizvollzugseinrichtungen betraut, insbesondere im Hinblick auf die Wirkung und Bewertung des Besuchsbereichs und zu erwartende Veränderungen in der Wahrnehmung der Ausgestaltung der Besuche. Im Rahmen dieser Untersuchung sollten zu zwei Zeitpunkten sowohl Besucher und Besucherinnen als auch Gefangene im niedersächsischen Vollzug zu ihrer Bewertung der Ausgestaltung des Besuchs befragt werden.

Eine erste Befragung erfolgte im Juni 2018, wobei sich insgesamt 841 Besucherinnen und Besuchern sowie 662 Gefangene beteiligten. Die zentralen Befunde dieser ersten Erhebung wurden in einem Forschungsbericht dargelegt. Eine zweite Erhebung sollte 2020 stattfinden. Sie musste, bedingt durch die Corona-Pandemie und die Veränderungen in Bezug auf Besuchsmöglichkeiten, abgesagt werden.

Veröffentlichungen/Forschungsberichte:

Dietzel, C. & Prätor, S. (2019). Familienorientierung im niedersächsischen Justizvollzug. Ergebnisse einer Besucher- und Gefangenenbefragung. Celle: Kriminologischer Dienst.