Niedersachsen klar Logo

1.8 Evaluation der Berufswegeplanung

Laufzeit: 2014-2016

(Kontakt: Dr. Ulrike Häßler)


Im Rahmen des Projekts erfolgte eine Evaluation der ab Oktober 2013 eingeführten Berufswegeplanung. Diese Berufswegeplanung sah vor, dass schulische und berufliche Kenntnisse der Inhaftierten sowie deren Fähigkeiten und Kompetenzen ausführlich im Rahmen der Behandlungsuntersuchung erfasst werden und so zu einer adäquaten Zuweisung der Gefangenen zu den entsprechenden schulischen und beruflichen Maßnahmen in Haft führen, die nicht nur die Arbeitszufriedenheit und Passgenauigkeit der Tätigkeit in Haft, sondern auch die Vermittlung in Arbeit nach der Entlassung aus der Haft erhöhen soll.

Die Projektevaluation erfolgte in vier Pilotanstalten (JVA Meppen, JVA Bremervörde, JVA Sehnde, JVA Vechta Jungtäter) über einen Zeitraum von 12 Monaten bei allen ab Oktober 2013 aufgenommenen Gefangenen mit einer Mindestinhaftierungsdauer von sechs Monaten. Dabei erfolgt eine zufällige Zuweisung zu Versuchs- und Kontrollgruppe. Während bei letzteren das bisherige Verfahren der Zuweisung zu schulischen/beruflichen Maßnahmen zum Einsatz kam, durchlief die Versuchsgruppe die neu eingeführte Berufswegeplanung. Neben einer Befragung der Gefangenen nach etwa fünf Monaten wurden ergänzend arbeitsbezogene Daten (aus Basis-Web) u.a. zu Wechsel von Maßnahmen, Abbrüchen, Fehltagen und das Vorhandensein einer Arbeit zum Zeitpunkt der Entlassung sowohl für die Versuchs- als auch die Kontrollgruppe betrachtet. Wenngleich keine signifikanten Unterschiede zwischen Untersuchungs- und Kontrollgruppe festgestellt werden konnten, verweisen die Befunde nahezu durchgängig auf positivere Befunde in der Untersuchungsgruppe. Die Studie verdeutlicht die Notwendigkeit von ergänzender Implementationsforschung.


Veröffentlichungen/Forschungsberichte:

Prätor, S., Häßler, U. (2018). Schule, Berufsausbildung oder doch lieber Betrieb? Ergebnisse der Evaluation eines Kompetenzfeststellungsverfahrens im niedersächsischen Justizvollzug. Forum Strafvollzug (1), 61-68.

Häßler, U., Prätor, S. (2018). Standardisierte Tests oder Arbeitszuweisung „wie immer“? Zentrale Befunde der Evaluation „Berufswegeplanung“ im niedersächsischen Justizvollzug. Justiznewsletter, 2-7.

Prätor, S., Häßler, U (2016). Evaluation des Pilotprojekts "Berufswegeplanung" - Abschlussbericht. Celle: Kriminologischer Dienst.

Vorträge:

Prätor, S. (2017). Evaluation des Projektes Berufswegeplanung. Vortrag im Rahmen der Fortbildung für Mitarbeiter/-innen der Justizvollzugsanstalt sowie der Sozialen Dienste Bremen „Berufliche Bildungsplanung im Justizvollzug und im Übergangsmanagement“. Bremen (28.02.2017).

Häßler, U., Prätor, S. (2016). How do we know what prisoners need with regard to educational and vocational training? Results from a randomized-controlled trial in Lower Saxony, Germany. Paper presented at European Society of Criminology, Münster (24.09.2016).

Prätor, S. (2016). Evaluation des Projektes Berufswegeplanung. Vortrag im Rahmen der Anstaltsleitertagung, Bad Nenndorf (01.09.2016).

Häßler, U.; Prätor, S. (2016). Evaluation des Projektes Berufswegeplanung. Vortrag im Rahmen des Treffens der Kriminologischen Dienste, Gotha (30.11.2016).

Häßler, U. (2015). Evaluation des Projektes Berufswegeplanung. Vortrag im Rahmen der Pädagogentagung (21.07.2015).


Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Herr Dr. Stefan Suhling

Bildungsinstitut des niedersächsischen Justizvollzuges
Kriminologischer Dienst
Fuhsestraße 30
29221 Celle
Tel: 0 51 41 / 59 39 - 403

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln