2.4 Verhaltensbeobachtung in der Jugendanstalt Hameln

(Kontakt: Prof. Dr. Stefan Suhling, Paulina Lutz)

Das von Hausam, Lehmann und Dahle (2017) entwickelte Instrument zur strukturierten Erfassung von Verhaltensbeobachtungen durch Bedienstete wurde nach Rücksprache mit Bediensteten der JA Hameln einmalig in allen Abteilungen (inklusive Untersuchungshaft) eingesetzt. In der Totalerhebung wurde das Verhalten aller Gefangenen (über einen Beobachtungszeitraum von vier Wochen) systematisch erfasst. Zusätzlich zur Verhaltensbeobachtung wurden für alle Jugendstrafgefangenen die (Erst-) Erziehungs- und Förderpläne analysiert. Außerdem wurden Testdaten (Persönlichkeitsfragebogen für Inhaftierte PFI), die während der Erziehungs- und Förderplanung gewonnen werden, einbezogen.

Ziel der Studie ist die psychometrische Güteprüfung des Instruments. Unter anderem wurde geprüft, ob sich das Verhalten in Haft vorhersagen lässt. Weitere Analysen werden zur Frage durchgeführt, ob das Verhalten in Haft andere Ereignisse und Entwicklungen in Haft vorhersagen kann. Letztlich soll eine Einschätzung erfolgen, ob das Instrument im Jugend- bzw. Erwachsenenvollzug weiterverwendet werden kann, z. B. im Rahmen der Förder- bzw. Vollzugsplanfortschreibungen oder zur Evaluation von Behandlungsmaßnahmen.